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Dinner for Schaf
 
Eine Heidschnucke sah ich,
irgendwo in Deutschland,
sie stand auf dem Parkplatz
und knabberte Autos.
 
„Irgendwo
muss doch die Heide blühn,
du dummes Schaf“,
tadelte ich es und lachte
und ließ es knabbern.

Irgendwie
war dieses Heideschaf
für diesen zähen Fraß
wohl doch das falsche Schaf,
dachte ich mit Bedauern
und sah es sterben.

„Irgendwie
wird euch Blechaffen
schon noch
beizukommen sein“,
fluchte ich
und sah sie rundum
neckisch blinzeln.
 
„Von irgendwoher
wird schon
ein neues Schaf kommen“,
drohte ich ihnen
und hörte mit Genuss
meinen süßen
schwarzen Käfer
brummen.

Hannelore Furch


                        Ein Schafgedicht

                       Ich sah in blauen Weiten
                       der Wolkenschäfchen Quasten,
                       das Schaf mit Rüschenschleifen
                       war unbeliebt im Land,
                       man hat per Schafgericht
                       das Rüschenschaf verbannt.

                       Und meine Eitelkeiten?
                       Mich gründlich abzutasten,
                       im Spiegel mich zu streifen,
                       seh ich im grellen Schein
                       das Schaf mit Menschgesicht,
                       es wollt auf Erden sein.

                       Hannelore Furch




                       Beide Gedichte aus meinem Lyrikband
                       Dinner for Schaf. Bar-Verlag, Lübeck
                       (erscheint in Kürze).
                       http://www.bar-verlag.de