Flüchtlingsgedichte
| Menschenfischer-Ballade
 Die flüchtenden Menschen aus brennendem Land
 besetzen zwei Boote am rettenden Strand,
 als Masse erbringen sie mehrfach die Last,
 die jedes der Boote im Regelfall fasst.
 
 Es treiben die Boote schon luftarm dahin,
 die Menschen erleben das Grausen darin,
 das Wasser ergreift sich als mordende Gruft
 das erste der Opfer und nimmt ihm die Luft.
 
 Es treiben die Boote als Schlappe dahin,
 noch sitzen paar Leute und beten darin,
 sie starren ins Wasser, erwischen die Hand
 des Bruders, der grad' in der Tiefe verschwand.
 
 Es treiben die Boote als Plastikmüll hin,
 verlassen ein Rucksack mit Teddybär drin,
 versinkend im schaukelnden welligen Gang
 entlassen die Schläuche noch Luft als Gesang.
 
 Herantuckernd schaudert's den Fischern im Kahn,
 sie ziehen ihr Fazit aus Kriegen und Wahn
 beim Anblick der Menschen im Kampf mit dem Tod
 und hieven das Treibgut aus Leibern ins Boot.
 
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